Glossar
Aktion Brandt: Tötungen nach dem sogenannten Euthanasie-Stopp, ebenfalls zentral gesteuert
Euthanasie: griechisch, „schöner Tod“
Euthanasie-Ermächtigung: „Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann. gez.: Adolf Hitler, 1.Sept. 1939“
Euthanasie-Stopp: 24.8.1941, Ende der ersten Phase der „Euthanasie“
Gemeinnützige Kranken-Transport GmbH (Gekrat): organisierte Transporte in Mordanstalten
Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege: Wirtschafts- und Personalabteilung der T4-Organisation
Kind K.: im Sommer 1939 in Leipzig getötet, Beginn der Kinder-Euthanasie
Kinderfachabteilung: Tarnname für über 30 Kindertötungsanstalten, in denen bis 1945 etwa 5000 Kinder und Jugendliche ermordet wurden
Luminal-Schema: von Dr. Nitsche Anfang 1940 in Leipzig-Dösen entwickelt, basiert darauf, dass mangelhaft ernährte Patienten mit leichten Überdosierungen getötet werden
Meldebögen: dienten der Erfassung der Vergasungsopfer
Meldepflicht behinderter Kinder: streng vertraulicher Runderlass des Reichsministers des Innern vom 18.8.1939
Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten: Tarnorganisation der T4, die die Opfer erfasste und auswählte
Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden: pseudowissenschaftliche Abteilung der Kindertötungs-Organisation
Sterilisationsgesetz: „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (14.7.1933)
T4: Dienststelle in der Tiergartenstraße 4 in Berlin, Euthanasiezentrale (Sprachgebrauch der Nachkriegszeit)
„wilde“ Euthanasie: Tötungen nach dem 24.8.1941 (siehe Aktion Brandt)
Zwischenanstalten: ab Herbst 1940 kamen Patienten zunächst in Zwischenanstalten, bevor man sie in eine Tötungsanstalt brachte